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Presse

Für das Regionalmagazin 50+Lautern fasst Christina Wenz die sechs häufigsten Irrtümer über Mediation zusammen.

Die 6 häufigsten Irrtümer über Mediation

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Am 18. Juni 2015 fand der internationale Tag der Mediation statt. Er wurde im Jahr 2013 durch die großen deutschsprachigen Mediationsverbände aus Österreich, der Schweiz und Deutschland ins Leben gerufen – mit dem Ziel die Bekanntheit der Mediation zu steigern. Mit diesem Artikel möchte ich hierzu - wenn auch nachträglich - einen kleinen Beitrag leisten, indem ich die häufigsten Irrtümer über Mediation, die mir als Mediatorin immer wieder auffallen, aufkläre:

1. Zum Mediator geht man nur, wenn ein Konflikt schon so richtig eskaliert ist

Was viele Menschen schon wissen ist, dass Mediation in stark hochgekochten Streitsituationen sehr viel Sinn macht. Die Wenigsten wissen jedoch, dass Mediation auch vorbeugend möglich und häufig ratsam ist. So sollte beispielsweise eine Mutter, die merkt, dass es zu angespannter Stimmung zwischen ihren Kindern kommt, sobald das Gespräch auf die spätere Verteilung ihres Erbes geht, immer an den Gang zum Mediator denken. Mithilfe eines Mediators lässt sich in solchen Situationen meistens gemeinsam mit den Kindern eine gute Regelung zu finden.

2. Mediation ist auch ohne das Gegenüber möglich

Häufig rufen mich Menschen an, die gerne eine Mediation beginnen würden – ohne dass das Gegenüber damit einverstanden ist. Dies ist leider nicht möglich. Für eine Mediation ist es immer erforderlich, dass alle Beteiligten bereit sind, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Allerdings besteht für den Einzelnen die Möglichkeit eines Konfliktcoachings, bei dem man mit dem Mediator schaut, was man selbst tun kann, um die Situation zu verbessern.

3. Der Mediator überredet die andere Konfliktpartei dazu, an der Mediation teilzunehmen

Häufig werde ich gefragt, ob ich als Mediatorin die andere Streitpartei zu der Mediation überreden kann. Leider geht dies nicht, da dadurch der Eindruck entstehen könnte, dass ich auf Seiten des „Auftraggebers“ stehe. Als Mediator ist es schon im Vorfeld einer Mediation ganz wichtig, darauf zu achten, dass man seine Neutralität wahrt und dass nie der Eindruck entsteht, dass man für eine Partei mehr da ist als für die andere.

4. Wenn bereits ein Verfahren bei Gericht läuft, kann in dem Streitfall keine Mediation mehr begonnen werden

Auch während eines laufenden Gerichtsverfahrens kann ein Mediationsverfahren begonnen werden. Während die Mediation läuft, ruht das Gerichtsverfahren. Kann mithilfe des Mediationsverfahrens keine Einigung erzielt werden, so kann das Gerichtsverfahren wieder aufgenommen werden.

5. In der Mediation wird die Vergangenheit betrachtet und dabei analysiert, wer an der Situation schuld ist

Viele Menschen haben Scheu vor einer Mediation, da sie eine Analyse der Vergangenheit erwarten. In der Mediation wird der Blick aber entgegen dieser Annahme hauptsächlich in die Zukunft gerichtet. Es wird auch nicht analysiert, wer an dem Streit schuld ist. Mediation ist ein strukturiertes Verfahren bei dem sehr zielorientiert eine Lösung für die Zukunft entwickelt wird.

6. Der Mediator sucht eine Lösung für mich

Im Gegensatz zu einem Schlichter oder Richter schlägt oder gibt der Mediator keine Lösung für den Streit vor. Stattdessen hilft er den Beteiligten dabei selbst die Vereinbarung zu entwickeln, die ideal zu Ihnen passt – Mediation sieht die Streitenden als Experten ihres Konflikts, die selbst am Besten wissen, welche Lösung zu ihnen und ihrem Leben passt. Der Mediator führt die Beteiligten durch das Verfahren und unterstützt sie dabei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Infos: Christina Wenz Mediation, Zollamtstrasse 42, 67663 Kaiserslautern, Telefon: 0631-31054424, Telefax: E-Mail: info@mediation-wenz.de