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10 Dinge, die Sie vermeiden sollten, wenn es mit Ihrem Partner so richtig kracht

10 Dinge, die Sie vermeiden sollten, wenn es mit Ihrem Partner so richtig kracht

10 Dinge, die Sie vermeiden sollten, wenn es mit Ihrem Partner so richtig kracht

Kennen Sie die Situation: Ihr Partner und Sie haben sich tagelang kaum gesehen. Daher haben Sie etwas besonders Leckeres gekocht, sich richtig viel Mühe gegeben. Das Essen steht bereits auf dem Tisch, Sie freuen sich schon auf die begeisterte Reaktion und wer kommt nicht: Ihr Partner! Völlig unangekündigt und ohne Rückmeldung trudelt er drei Stunden später als erwartet zuhause ein.

Oder: Sie haben etwas Tolles erlebt und freuen sich schon den ganzen Tag darauf, Ihrer Partnerin davon zu berichten. Doch als Sie zuhause ankommen, sitzt diese vorm Computer und hört Ihren enthusiastischen Schilderungen nur mit einem Ohr zu - wirkt zu Ihrer großen Enttäuschung völlig desinteressiert auf Sie und kann sich für Ihre Erlebnisse gar nicht begeistern.

Oder: Sie dikutieren mit Ihrer pubertierenden Tochter über deren gewagten Kleidungsstil und sind schon so richtig in Rage, weil das junge "Fräulein" kein Einsehen haben will. Plötzlich kommt Ihr Partner dazu und fällt Ihnen zu allem Übel in Anwesenheit Ihrer Tochter in den Rücken und argumentiert, dass das Outfit nun doch wirklich nicht so schlimm sei. 

Vielleicht kommen Ihnen diese und ähnliche Situationen bekannt vor: Im Zusammenleben mit anderen Menschen, aber insbesondere in Beziehungen sind wir immer wieder mit solchen Auslösern von Wut und Enttäuschung konfrontiert. Dabei sind doch gerade Beziehungen der "Ort", an dem wir uns wünschen, uns angenommen und gut zu fühlen, respektiert und geliebt zu werden. Meistens sind gerade die Menschen, die wir am meisten lieben, diejenigen, die uns am schnellsten in Rage bringen bzw. verletzen können und die am häufigsten unsere "kritischen Knöpfe" drücken.

So haben alle die oben geschilderten Szenen eines gemeinsam: Sie haben richtig viel Zündstoff und das Potenzial zu einem ausgewachsenen Krach. Ruck Zuck gibt dann ein Wort das andere: Schuldzuweisungen und Vorwürfe, Pauschalisierungen und vielleicht auch Beleidigungen werden ausgetauscht, und ehe wir uns versehen, ist die Situation eskaliert und es kommt zum großen Krach. 

Oft wird dann - je nach Gewohnheit der Beteiligten - stunden- oder tagelang diskutiert, geschwiegen oder geschmollt. Wohl fühlt sich dann niemand mehr: weder Sie noch Ihr Partner! Wenn wir einen Streit dann mit Abstand ein paar Wochen oder Monte später betrachten, kommt uns das dann alles oft so sinnlos vor: All das Nervenaufreiben hätte man sich meistens einfach sparen können. Wir fragen uns dann "War es wirklich nötig, dass das Ganze so eskaliert?" Im Nachhinein sind wir häufig schlauer. Aber in der Situation selbst können wir oft einfach nicht anders - zu eingefahren stecken wir in unseren Reaktionsmechanismen. 

Ich lade Sie nun herzlich dazu ein, meine "10 Dinge, die Sie vermeiden sollten, wenn es mit dem Partner kracht" zu lesen. Natürlich weiß ich, dass solche Listen "verräterisch" sind und den Eindruck vermitteln, die Punkte wären alle ganz leicht umsetzbar. Ich möchte Sie beruhigen: Ich weiß, wie schwer unsere oft über Jahre eingefahrene Konfliktmuster zu ändern sind und wie schwer es ist, im "Akutfall" vernünftig zu handeln. Nicht umsonst sagt der Dalai Lama :" In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz." - Wenn wir in Rage sind, laufen oft unsere Automatismen ab und es ist definitiv schwer, anders zu handeln. Aber dennoch: Wenn Sie das nächste Mal mit Ihrem Partner so richtig streiten und die Situation kurz vor der Eskalation steht, vielleicht blitzt ja dann doch irgendwo einer oder mehrere meiner Tipps bei Ihnen im Hinterkopf auf nach dem Motto "Da war doch diese Frau Wenz mit Ihren Tipps!" ;-). In diesem Sinne möchte ich mit den Tipps beginnen, also nur Mut!

Ich empfehle Ihnen also dringen, die folgenden Dinge zu vermeiden: 

1. Pauschalisierungen verwenden

Zwei Worte, die großes Potential haben, Konflikte eskalieren zu lassen lauten: "Immer" und "Nie". Mit Sätzen wie "Immer kommst Du zu spät!", "Nie hörst Du mir zu!" oder "Immer fällst Du mir in den Rücken!" schaffen wir einen guten Nährboden für einen heftigen Streit. Bleiben Sie besser bei der Situation, die Sie gerade ärgert und schleppen Sie nicht das ganze Ärgerpotential aus der Vergangenheit an. Dadurch wird die Streitsituation nämlich stark aufgebauscht und ganz schnell zu einer großen und grundsätzlichen Angelegenheit.

 

2.  Dem Anderen die Verantwortung für unsere Emotionen geben

Laden Sie dem Gegenüber nicht die volle Verantwortung für Ihre Empfindungen auf, indem Sie etwa sagen „Du frustrierst mich total, weil Du jeden Abend so spät heimkommst!“. Bleiben Sie stattdessen bei sich und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Gefühle. Besser ist es daher, wenn Sie möglichst objektiv die Situation beschreiben und dann ausdrücken, wie Sie sich dabei fühlen. Also z.B. „Ich fühle mich frustriert, weil ich mir mehr gemeinsame Zeit mit Dir wünsche“. So bleibt die Verantwortung für Ihre Gefühle bei Ihnen, der Vorwurf ist entschärft und der Partner geht nicht sofort automatisch in Verteidigungshaltung. 

 

3. Nur mit halbem Ohr zuhören

Nehmen Sie sich Zeit, um wirklich zuzuhören und lassen Sie Ihren Partner wirklich ausreden. Fragen Sie auch unbedingt freundlich nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben! Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihr Gegenüber zu sagen hat, ohne im Kopf schon Ihre eigene Antwort vorzuformulieren. Signalisieren Sie dem Gegenüber Ihre Aufmerksamkeit, indem Sie ihm in die Augen schauen und sich ihm mit offener Körperhaltung zuwenden während des Gesprächs. Handy, Computer, Fernseher und ähnliche Ablenkungen sind hierbei natürlich ein absolutes Tabu. Wenn unser Gegenüber das Gefühl vermittelt bekommt, dass wir wirklich zuhören und uns dafür interessieren, was es zu sagen hat, entschärft das die Situation sehr.

 

4. Ihre Bedürfnisse nicht äußern

Lassen Sie Ihren Partner unbedingt daran teilhaben was in Ihnen vor sich geht, was Ihre Bedürfnisse sind. Schweigen, damit der Andere möglichst schnell wieder Ruhe gibt und der unangenehme Streit schnell vorbei ist, hilft weder Ihnen, noch dem Partner weiter. Stehen Sie zu sich und geben Sie dem Anderen die Chance, auf Sie einzugehen, indem Sie ihm sagen, was Ihnen wichtig ist! 

 

5. Sich nicht in den Partner reinversetzen

Neben dem Äußern der eigenen Bedürfnisse ist es wichtig, sich auch die des Partners anzuhören und zu versuchen, zu verstehen, warum der Andere gerade so reagiert und ob an seiner Sichtweise nicht auch Nachvollziehbares dran ist. Können Sie sein Handeln nicht vielleicht doch irgendwie nachvollziehen? Wenn ja, sagen Sie dies dem Gegenüber auch – dies kann helfen, die verhärteten Fronten zu lockern. 

 

6. Diskutieren, wer an der Situation schuld ist

Die Frage wer Schuld ist, hilft in Streitsituationen seltenst weiter. Ihr Ziel sollte vielmehr sein, eine gute Lösung zu finden, mit der Sie und auch Ihr Partner gut leben können. Versuchen Sie daher nicht, die Frage nach der Schuld zu klären – dies führt nur in eine Sackgasse bzw. zu Eskalation!

 

7. Sich auf keinen Fall entschuldigen

Sollte Ihnen während des Gesprächs klar werden, dass Sie einen Fehler gemacht haben oder Sie den Partner beleidigt haben, dann geben Sie das bitte zu. Ihr Stolz sollte Ihnen nicht zu sehr im Wege sein - Wer Fehler zugibt beweist große Stärke wie ich finde! Eine Entschuldigung führt auf jeden Fall einen guten Schritt weiter Richtung Auflösung des Konflikts. 

 

8. Den Blick im Streit nur auf die negativen Eigenschaften Ihres Partner richten

Versuchen Sie, im Streit nicht nur die aktuelle Situation zu beachten, sondern behalten Sie auch die positiven Eigenschaften und Dinge, die Ihr Partner für Sie tut im Hinterkopf. In einer akuten Streitsituation kommt uns das Gegenüber oft wie unser "schlimmster Feind" vor, der Blick beschränkt sich plötzlich nur noch auf das Negative, was der Realtität oft nicht ganz gerecht wird und uns in unserer Argumentation oft ungerecht werden läßt. 

 

9. Den Partner herabwürdigen und beleidigen 

Pauschale Herabwürdigungen, Beleidigungen sowie aggressive Gesten, Mimik und Schreien sollte im Streit mit Ihrem Partner natürlich ein absolutes Tabu sein! Auch wenn die Emotionen hochkochen, vermeiden Sie es möglichst, unter die Gürtellinie zu schlagen, dies führt meist zur endgültigen Eskalation, in der der eventuell recht kleine Aspekt, um den eigentlich gestritten wird, in Vergessenheit gerät. Zu schnell entstehen Verletzungen, die wir anschließend nicht mehr aus der Welt räumen können.

 

10. Weiterdiskutieren trotz Eskalation

Generell sollte ein Streit natürlich bis zum Ende geführt werden und nicht dadurch beendet werden, dass jemand beleidigt den Raum verlässt. Es gibt allerdings Situationen, in denen mindestens eine der am Streit beteiligten Personen ihre Emotionen nicht mehr im Griff hat. Wenn Sie also merken dass die Emotionen gerade zu sehr hochkochen und dass ein vernüftiges Gespräch derzeit nicht möglich ist, dann empfehle ich Ihnen, dies dem Partner so zu sagen und das Gespräch auf später zu verschieben. Es empfiehlt sich in einer solchen Situation erstmal, dass jeder seiner Wege geht bis die erste Wut verraucht ist. Wenn man sich dann etwas später nochmal zusammensetzt, lassen sich oft viel besser, scheller und friedlicher Lösungen finden.

 

Was sind die größten Streitfallen in Ihrer Beziehung? Was führt bei Ihnen die Eskalation herbei? Und welchen Punkt finden Sie am schwierigsten oder fallen Ihnen noch weitere No-Gos ein? Über Ihre Kommentare und Anregungen und fleißiges Teilen dieses Beitrages freue ich mich wie immer sehr! Wenn Sie gerne noch mehr "Erste-Hilfe-Streittipps" hätten, lade ich Sie herzlich dazu ein, sich meine 15 Tipps für entspannteres Streiten anzuschauen. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen gute Streitgespräche, die zu guten Lösungen für Sie und Ihren Partner führen. Und falls dies mal nicht gelingen sollte, stehe ich Ihnen sehr gerne mit Rat und Tat zu Seite. 

Herzlichst,

Ihre Christina Wenz

 

 


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Wer schreibt hier??

Mediation Christina Wenz

Christina Wenz ist Mediatorin, Volljuristin und systemischer Coach. Nach langjähriger Tätigkeit im Notariat und in Führungspositionen an Universitäten ist sie in eigener Mediationskanzlei sowie als Coach tätig. Sie hilft ihren Kunden dabei, sich aus schwierigen Konflikt- und Lebenssituationen zu befreien und damit wieder mehr Wohlbefinden, Klarheit und ein entspannteres Leben zu erlangen.

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